St. Jodokus Kirche in Saalhausen
- nachhaltige Lichtsanierung unter Denkmalschutz
Ort: Saalhausen
Kategorie: Sakralbauten
Ort: Saalhausen
Kategorie: Sakralbauten
Die Kirche St. Jodokus in Saalhausen hat sich in den intensiven 15 Monaten der Kernsanierung grundlegend verändert. Erste Gedanken zu der Sanierung stammen bereits aus 2011 und es folgten viele Planungen und Klärungen mit den Denkmalschutzbehörden und dem Bistum Paderborn, bevor im Sommer 2022 die ersten Arbeiten begonnen haben. Wieder in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Clemens & Maas Architektinnen haben KOBER LICHTPLANER die Beleuchtung im Rahmen der Sanierung von Grund auf neu geplant und auf nachhaltige und energieeffiziente LED-Lichttechnik umgestellt.
Im Rahmen der Sanierung sind aus einem nunmehr zwei Gottesdiensträume geworden, in denen eine Glaswand die „alte“ Kirche aus dem 14. Jahrhundert von der „neuen“ Kirche (um 1900) trennt. Ungewöhnlich wie der gesamte Kirchenbau ist auch seine Thematik als „Medienkirche“: An einem Terminal im linken Seitenschiff kann jeder Besucher meditative Texte und Musik wählen und sich seine eigene Andacht zusammenstellen. Auch das Lichtkonzept berücksichtigt diese Anforderungen an Flexibilität und Individualität.
Für die Grundbeleuchtung wurden kreisrunde Pendelstrukturen als Individualanfertigungen entwickelt, welche unabhängig voneinander steuerbare Up- und Downlights mit warmweißen LEDS in sehr hoher Farbwiedergabe aufnehmen. Die Uplights lassen die Gewölbestrukturen und Decken leicht und fliegend erscheinen und die Downlights sorgen für eine blendfreie gleichmäßige Allgemeinbeleuchtung und Orientierung. Die ergänzende Akzentbeleuchtung von Skulpturen, Malereien oder Architekturdetails mit engen Lichtkegeln schafft spannende Blickpunkte und Plastizität über die betonten Helligkeitskontraste. Für besondere Anlässe kann der Chorraum hinter dem Altar mit RGBW-DALI-Leuchten in farbige Lichtstimmungen getaucht werden. Auch ermöglichen diese Leuchten durch eine subtile Farbtemperaturverschiebung das Wechselspiel von sehr kühlen weißen Farbtemperaturen im Chorraum im Kontrast zur warmweißen Grund- und Akzentbeleuchtung. Das Lichtkonzept für St. Jodokus belegt überzeugend, wie wichtig in der „Grammatik des Lichts“ das Zusammenspiel von Grundbeleuchtung, Akzentbeleuchtung und dekorativen Beleuchtungsansätzen ist. Im Rahmen des „Einleuchtens“ haben die Lichtplaner unterschiedliche Lichtszenen für Werktagsgottesdienste, Sonntagsgottesdienste und besondere Anlässe wie z.B. Taufen oder auch Reinigung in der Lichtsteueranlage erstellt und automatisch abrufbar hinterlegt.
Für die Beleuchtung kam die Sanierung der Kirche genau zur richtigen Zeit, da eine Vielzahl der im Bestand verwendeten Leuchten durch diverse EU-Lampenverbote nicht mehr erhältlich waren und auch in Bezug auf den Energieverbrauch und Nachhaltigkeit nicht mehr zeitgemäß waren. Das neue Licht in St. Jodokus wirkt frischer und durch moderne Leuchten mit LED-Linsentechnik können Farben, Strukturen, Materialien und Details z.B. von Wand- und Deckenmalereien gänzlich neu erlebt werden, ohne dass die Kirche ihre ursprüngliche und kontemplative Atmosphäre verloren hat. Auch konnten konservatorische Aspekte zur Erhaltung alter Farben an den Decken- und Wandgemälden durch die Reduzierung von schädlichem UV und IR-Licht umgesetzt werden. Darüber hinaus ist die neue Beleuchtungsanlage wartungsfrei (kein Lampenwechsel mehr notwendig), digital und individuell dimmbar und spart bis zu 80% Energie gegenüber den vorherigen Leuchten. Ein gelungenes Beispiel für nachhaltige LED-Sanierung im Bestand.
Fotos: A.Miolan I KOBER LICHTPLANER
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